Gegen 13 Uhr legen wir in Kochi an. Auch hier gibt es an der
Pier viele Stände für die Kreuzfahrer. Direkt nach Verlassen des Schiffes, noch
vor Betreten des Terminals kann man Geld tauschen. Währung ist hier die
Indische Rupie (INR), 1 INR = 0,014 US$ = 0,013 € bzw. 1 € = 78,29 INR. Lt.
Auskunft vom Schiff soll eine Touristeninfo in der Nähe des Hotels „Taj
Malabar“ sein. Da wollen wir zuerst hin, um einen Stadtplan zu bekommen.
Der Weg zu Fuß aus dem Hafen gestaltet sich schon schwierig,
da wir von den Händlern an den Ständen, Taxi-Fahrern und Tuk Tuk – Fahrern
angesprochen werden, die auch bei energischer Abweisung keine Ruhe geben. Die
Touristen-Info finden wir, sie ist aber geschlossen. Ein Tuk Tuk – Fahrer ist
hinter uns her gefahren und erklärt uns, dass heute Feiertag ist
(Hindu-Neujahr). Er bietet uns eine Rundfahrt zu allen Sehenswürdigkeiten an
für 5 US$ pro Person. Wir akzeptieren das Angebot. Die Fahrt führt uns durch
ein riesiges, nicht schönes Hafengebiet mit z. T. verfallenen Bauten und
Lagerhäusern. Das wäre nicht angenehm zu laufen gewesen.
Über eine alte Brücke, die nur geöffnet ist, wenn
Kreuzfahrtschiffe kommen, und die auch für Schiffsdurchfahrten geöffnet werden
kann, geht es im Tuk Tuk Richtung Stadt zu einem kleinen Tempel, der nur von
außen fotografiert werden kann, da er geschlossen ist.
Weiter geht es zum Dutch Palace, 1557 von Portugiesen erbaut
und im 17. Jh. von den Holländern erweitert, der vor allem von innen sehenswert
sein soll. Von außen sieht er völlig unscheinbar und ein bißchen
heruntergekommen aus. An der Kasse gibt es ein großes Gerangel, da alle
Inderinnen zuerst dran kommen wollen. Der Kassierer ist damit überfordert. Man
muss schon die Ellenbogen einsetzen! Dabei kostet der Eintritt nur 5 Rupien.
Das ist nichts!!! Zu sehen gibt es eine Sammlung von Gewändern, Sänften der
ehem. Radschas von Kochi und sehr schöne alte Wandmalereien aus dem Ramayana.
Zum Palast gehören ein Elefant sowie zwei Tempel, zu denen wir allerdings
keinen Zutritt haben.
Unsere Tour führt uns weiter in das sehr alte jüdische
Viertel, wo fast alle Geschäfte geschlossen sind. Unser Fahrer möchte mit uns
zu einem Teppichgeschäft fahren, was wir aber ablehnen. Der Fahrer erklärt uns
, dass der Besuch der Geschäfte, auch wenn man nichts kauft, für ihn von
Vorteil ist; er bekommt dafür einen kleinen Geldbetrag. Also werden wir es
nicht mehr ablehnen, wir wollen ihm ja auch das Geschäft nicht vermiesen.
Als weitere Sightseeing-Punkte fahren wir die orthodoxe
Kirche St. Peter‘s and St. Paul’s an (nur von außen), die riesigen chinesischen
Fischernetze, wo auch ein kleiner touristischer Markt ist.
In der St. Francis Church war Vasco da Gama begraben, dessen
Gebeine nach Lissabon überführt wurden. Die Grabplatte ist kaum noch zu
erkennen.
Der sehr alte „Dutch Cemetry“(Friedhof) ist geschlossen und
nur von außen zu besichtigen wie auch der große Hindu-Tempel mit Zutritt nur
für Hindus.
Am Ende der Tour haben wir vier von 6 möglichen Geschäften
besucht, alle mit Schals, Saris, Kleidung, Teppichen und Schmuck. In einem
Geschäft gab es Tee mit Kardamom; bei zwei Schals konnte ich nicht widerstehen,
was dem Fahrer sicher zusätzliche Provision gebracht hat.
Insgesamt war der Eindruck nicht so überwältigend, da
überall Müll herumlag, die Häuser sahen z.T. sehr schäbig aus, überall waren
Baustellen in Häusern und Baumaterialien lagen herum. Es gab aber auch sehr
schöne Häuser, die dann wohl der oberen Schicht gehören. Das Problem in Indien
ist, dass das Kastensystem gesetzlich abgeschafft ist, aber immer noch gelebt
wird.
Außerdem nervt es, wenn ständig jemand irgendetwas verkaufen
will. Irgendwann sind dann auch Schals – mögen sie noch so eine gute Qualität
haben – nicht mehr attraktiv.
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