Unser zweites Ziel in Namibia ist Walvis Bay(62.000
Einwohner). Es ist die drittgrößte Stadt und der größte Hafen in Namibia. Hier
befindet sich das größte Schiffswerk Westafrikas; dieser Hafen bedient auch
viele andere Länder, z.B Gambia und Zimbabwe. Insgesamt gibt es hier sieben
große Fischereien.
Seit über fünf Jahren hat es in vielen Gebieten nicht
geregnet.
Wir nehmen heute an einem Ausflug nach Swakopmund teil.
Unsere Fahrt von Walvis Bay aus führt uns am Rande der Wüste Namib, der
ältesten Wüste der Welt, entlang, die ca. 28 km breit ist und vom Oranjefluss
bis nach Angola verläuft. Hier wird Uran abgebaut. Wir sehen viele Dünen, die
bis zu 390 m hoch werden können. Der Sand ist teilweise schwarz von rostenden
Eisenspänen. Wegen der Luftfeuchte rostet hier alles schneller.
Swakopmund bedeutet „Mündung von dunklem, schmutzigen Fluss“
und ist 350 km von der Hauptstadt Windhuk entfernt. Es ist eine sehr
europäische Stadt mit vielen Bauten im wilhelminischen Stil. Dieser Kolonialstil
mit deutschem Einfluss sorgt auch für die Bezeichnung „südlichstes Nordseebad“.
Wir fahren zur Landungsbrücke Jetty, deren Unterkonstruktion aus Kruppstahl
ist, allerdings sind die begehbaren Holzbohlen nicht direkt Vertrauen
erweckend, obwohl sie uns tragen.
Die alte Brücke bekommen wir später auch noch
zu sehen. Der Leuchtturm von 1910 ist das Wahrzeichen der Stadt.
Besonders zu
erwähnen sind folgende Bauten: Das Hohenzollernhaus von 1904 – 1906, die
ev.-luth. Kirche von 1909, gebaut im Neobarock, und auch hier gebt es – wie in
Lüderitz – ein Woermannhaus (Woermann war ein Überseekaufmann mit einer sehr
großen Privatreederei).
In Swakopmund gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel,
sondern nur Taxen. Für Überlandfahrten gibt es kleine Busse, die eigentlich für
11 Personen zugelassen sind, manchmal aber mit doppelt so vielen Personen
besetzt sind, was oft zu Unfällen führt.
Auf der Rückfahrt zum Schiff sehen wir viele Feriensiedlungen, die sehr oft von Südafrikanern genutzt werden, weil es hier billiger ist als in ihrem Heimatland.
Zurück auf dem Schiff ziehen wir uns um und dann geht es
auch schon mit dem Shuttlebus um 14 Uhr zum Einkaufszentrum Dunes Mall (Hin-
und Rückfahrt für 8 €), da im Ort Walvis Bay die Geschäfte und das bekannte
Café Probst bereits geschlossen haben, denn heute ist Samstag. Das Einkaufszentrum
hat ähnliche Geschäfte, wie man sie in unseren Zentren findet. Ein großer
Supermarkt ist dort und ein Geschäft mit Biltong, in dem die restlichen
namibischen Dollar ausgegeben werden. Hier ist sonst nichts typisch
Afrikanisches. Das hätte man nicht unbedingt gebraucht. Wir nehmen den nächsten
Shuttle zurück zum Schiff, wo wir noch den Facecheck zur Ausreise durchlaufen
müssen. Jetzt freuen wir uns auf zwei Seetage, an denen wir unsere Erlebnisse
verarbeiten können.
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