Heute erreichen wir Banjul in Gambia. Das kleinste Land
Afrikas ist eine islamische Republik mit 1,7 Mio. Einwohnern, die vollständig
vom Senegal umschlossen ist. Hier sind 90% der Bevölkerung Moslems, 9% Christen
und 1% Naturreligionen, die alle friedlich zusammen leben. Amtssprache ist
Englisch. Gambia, auch „The smiling face of Africa“ genannt, ist ein sicheres
Land. Gefängnisse in Gambia sind sehr hart. Währung ist der Dalasi, unterteilt
in 100 Butut. Ein Euro entspricht ca. 56 Dalasi. US-Dollar, Euro und das
Britische Pfund werden auch als Zahlungsmittel akzeptiert.
Banjul, die Hauptstadt, liegt am Gambia River. Hier erwarten
uns an der Pier ein Dudelsackspieler sowie eine Kapelle mit Tänzerinnen, die
für ein Foto Geld haben wollen. Unsere
vom Schiff gebuchte Stadtrundfahrt führt uns zunächst zum Nationalmuseum, wo
wir Masken, Trommeln und Instrumente, Schwerter und Historisches sehen. Das
Fotografieren im Museum kostet 2$.
Von dort geht es zum Triumphbogen Arc 22, dem Wahrzeichen
des Landes zum Gedenken an den Militärputsch vom 22.7.1994.
Zum obersten
Aussichtsbalkon führen 100 hohe Stufen. Das wird gleich mal als Frühsport in
Angriff genommen. Die Stufen sind teilweise schlecht beleuchtet und unser Guide
hilft mit der Taschenlampe des Handys. Von oben hat man eine schöne Aussicht
auf die Stadt mit der Hauptachse (Independance Drive) und den Gambia River.
Bei der Weiterfahrt sehen wir die National Assembly, ein
futuristischer Bau, der 27 Mio. US$ gekostet hat. Die Nationalversammlung hat 58 Mitglieder,
deren Amtszeit 5 Jahre dauert. Wir sehen das Kriegerdenkmal am 22.Juli-Platz,
das Government House von 1824, das heute das State House des Präsidenten von
Gambia ist. Unsere Fahrt führt uns zum Fischerdorf Bakau, wo wir schöne bunte
Fischerboote sehen, aber auch viel Müll.
Hier stehen viele Gefriertruhen, die
mit Eis gefüllt werden. Darauf kommen die frisch gefangenen Fische. Allerdings
sehen wir nur einen Händler, der Fisch verkauft, dafür viele junge Männer, die
auf den Gefriertruhen schlafen. Unser Guide sagt uns, dass wir viel zu früh
sind, da es erst nachmittags lustig wird.
Die nächste Sehenswürdigkeit ist der Kachikally Crocodile
Pool, das heilige Krokodilbecken im Ort Bakau. Das Krokodil gilt in Gambia als
heiliges Toer und Fruchtbarkeitssymbol. Dieser Pool wird privat von der Familie
Bojang betrieben, es sind ca. 70 Krokodile in dem See. Frauen sollen durch
Waschungen mit dem Seewasser fruchtbar werden. Das Berühren eines Krokodils
soll Glück bringen, aber bitte nur den Rücken anfassen und nicht den Kopf.
Von dort geht es nach Serekunda, der größten Stadt des
Landes. Hier sollen wir eine Batikfabrik besuchen. Wie auch der Weg zu den
Krokodilen führt der zur Batikfabrik durch ein sehr armes Wohngebiet. Bei der
Demonstration wird erklärt, dass hier mit Wachs auf weißem Stoff gearbeitet
wird. Dabei werden die Farben mit Wachs abgedeckt, um neue Farben zu erzeugen,
also so wie wir es früher auch gemacht haben, als Batiken in war. Das Wachs
wird dann in heißem Wasser ausgewaschen.
Das Malgerät ist aus Mahagoniholz, das
mit Kupferdraht umwickelt ist. Auch hier verlangen die Künstler für ein Foto
Geld. Vor der Fabrik stehen viele Händler, die auf ein gutes Geschäft mit den
vielen Touristen hoffen.
Zurück in Banjul fahren wir zum Albert Market mit Fisch,
Obst, Gemüse und traditionellen Gewändern.
Handeln gehört hier zum Alltag.
Zuerst nennt der Verkäufer einen Preis, das eigene Angebot muss deutlich
darunter liegen. Man nähert sich dann an, dabei muss man den Wert des
Kaufobjektes im Sinn haben. Zu guter letzt müssen sowohl Händler als auch
Käufer zufrieden sein. Die Händler auf diesem Markt sind ziemlich aufdringlich.
Überall soll man etwas kaufen.
Hier melden wir uns von der Gruppe ab, um in Ruhe einige
Einkäufe tätigen zu können, z. B. Stoffe. Dabei ist festzustellen, dass die
Frauen, die verkaufen wohl keine Vorstellung von der Umrechnung in Dollar oder
Euro haben. Oft taucht plötzlich ein Mann auf, der noch versucht auf die
Preisgestaltung Einfluss zu nehmen, was aber – dem Gesichtsausdruck nach – den
Frauen unangenehm ist.
Der Weg aus dem Gewirr der Gassen des Marktes ist nicht ganz
einfach, denn hier kann man sich gut verirren. Mit dem Shuttlebus fahren wir
zum Hafen zurück. Unterwegs hält der Busfahrer noch an, damit wir in einem
Geschäft Wasser kaufen können, und verlangt am Ende ein Trinkgeld, was wir ihm
sowieso gegeben hätten.
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