Die nächsten zweieinhalb Tage verbringen wir auf den
Kanaren. Da wir diese noch nicht bereist haben, können wir hier schon mal einen
ersten Eindruck gewinnen.
Politisch gehören die Kanaren zu Spanien, geographisch zu
Afrika. Sie liegen in der Passatzone. Es sind Inseln vulkanischen Ursprungs.
Am ersten Tag sind wir in Santa Cruz de la Palma. La Palma wird auch „die grüne Insel“ genannt
oder „La Isla Bonita“. Vom Schiff aus führt uns eine blaue Linie in die Stadt.
Es ist Sonntag und noch sehr ruhig auf den Straßen. Die Touristen-Info hat
schon geöffnet. Dort bekommen wir einen Stadtplan und Tipps, was wir uns alles
ansehen können. Wir gehen die Calle Real, auch O’Daly genannt, entlang. Dort
sehen wir schöne, weihnachtlich geschmückte Kolonialbauten. Wir gehen bis zur
Plaza de España, dem wichtigsten Renaissancebauensemble der Kanaren.
Dort
befindet sich die Kirche „Iglesia Matriz de El Salvador“ mit drei Kirchenschiffen und einer sehr
schönen Deckentäfelung im maurischen Stil. An der Plaza liegt auch das Rathaus,
das bereits 1773 die erste demokratische Stadtverwaltung Spaniens beherbergte.
Wir gehen die O’Daly weiter, am Ende der Straße gibt es
heute einen kleinen Flohmarkt mit verschiedenen Ständen. Wir laufen bis vor ein
großes Schiff, das ist das Museo Naval (Schiffahrtsmuseum, gebaut als Replik
des Schiffes Santa Maria von Kolumbus.
Zurück laufen wir über die Avenida Maritima(Parallelstraße
der O’Daly), wo man viele Balcones Tipicos sieht (traditionelle Balkone der
Kanaren), die wunderschön bepflanzt sind.
Wir kehren zur Plaza de España
zurück, wo viele Menschen singend von der Kirche durch die Hauptstraße ziehen.
Da die Straße sehr voll ist, kehren wir zur Avenida Maritima zurück, wo wir
noch ein üppiges Eis (3 Kugeln für 3,20 €) essen.
Auf dem Rückweg zum Schiff sehen wir auch Drachenbäume, die
heiligen Bäume der Guanchen (Ureinwohner der Insel). Der Drachenbaum gehört zu den
Agavengewächsen und kann bis zu 300 Jahre alt werden. Sein Harz ist rot. Damit
balsamierten die Guanchen ihre Toten ein.
Überall in der Stadt konnten wir schöne
Weihnachtsdekorationen sehen, die abends noch beleuchtet wird. Das muss toll
aussehen.
Den zweiten Tag verbringen wir in Santa Cruz de Tenerife. Da
die Sehenswürdigkeiten hier etwas weiter auseinander liegen sollen, entscheiden
wir uns für den Hop on hop off-Bus, dessen Runde 60 Minuten dauert. Dieser
fährt von der Plaza de España ab. Dorthin kommen wir mit dem Hafen-Shuttlebus,
der uns bis zum Übergang zur Plaza bringt.
Das Ticket für den Hop on hop off-Bus kostet 22 € und inkludiert
nicht nur die Fahrt mit dem Bus, sondern auch mit dem kleinen Zug, den Eintritt
in die Casa del Carneval und ins Palmetum. Unsere erste Runde fahren wir bis
zum Mercado Nuestra Señora de Africa. Dieser Markt besteht aus drei Höfen mit
Arkaden, vorwiegend wird Gemüse, Fleisch, Käse und Feinkost angeboten. Aber
heute haben nicht alle Stände offen.
Mit dem kleinen Zug fahren wir von hier aus weiter bis zur
Casa del Carneval, wo wir zahlreiche Kostüme der Königin des Karnevals bewundern können. Diese Kostüme sind sehr
aufwändig gearbeitet und sehen traumhaft aus. Die jeweilige Königin muss aber
auch ein schönes Gewicht tragen.
Mit dem Bus geht es dann zurück zur Plaza de España, die mit
über 5000 Quadratmetern der größte Platz auf den Kanaren ist. Dort befindet
sich das Wasserbecken Largo sowie ein Denkmal für die Gefallenen des
Bürgerkrieges. Wir gehen zur direkt daneben gelegenen Plaza Candelaria, dem
Beginn der Fußgängerzone. Dort befindet sich ein Obelisk mit einer Marienfigur.
Hier essen wir wieder ein üppiges Eis (3Kugeln für 3,50 €) und kaufen ein paar
Souvenirs.
Mit dem Bus fahren wir eine weitere Runde zur Iglesia de la
Conception, die mit ihrem markanten Turm und den 5 Kirchenschiffen eines der
Wahrzeichen von Santa Cruz de Tenerife ist. Leider ist sie nicht geöffnet.
Auf der Busfahrt sieht man noch den Park Garcia Sanabria mit
der Blumenuhr sowie das Palmetum, errichtet auf einer ehemaligen Müllhalde, 12
ha groß, mit Europas größtem Palmenbestand.
Ganz in der Nähe befindet sich das
Auditorio de Tenerife, entworfen vom Stararchitekten Santiago Calatrava,
Baukosten 72Mio. Euro.
Die Plaza de los Patos (Entenplatz), eigentlich Platz
des 25. Juli erinnert an Sevilla.
Überall sieht man indische Lorbeerbäume, den knallrot
blühenden Flammbaum sowie viele Kakteen.
Da es anfängt kräftiger zu regnen, kehren wir zum Schiff
zurück.
Am dritten Tag sind wir in Las Palmas auf Gran Canaria, da
wir Madeira wegen der 6-7 Meter hohen Wellen nicht anfahren können. Allerdings
liegen wir hier nur bis 13 Uhr. Eine Tour mit dem Hop on hop off-Bus lohnt da
nicht, obwohl der Bus direkt am Hafenausgang steht. Das nahe gelegene
Einkaufszentrum „El Muelle“ hat vor 10 Uhr noch nicht geöffnet. Wenn man vom
Einkaufszentrum aus der Straße in die Stadt folgt, kommt man am Stadtstrand „Playa
de las Canteras“ mit einer breiten Strandpromenade aus. Diese verläuft parallel
zum 3,2 km langen Badestrand.
Das ist ein wunderbarer Weg, an dem man Stunden
verbringen kann, während die Brandung tost. Es gibt verschiedene Sandskulpturen
zu sehen. Dort sind viele Geschäfte und Lokale, in denen man gut essen und
trinken kann. So kann man die Stunden bis zur Mittagszeit bei 22 – 24 Grad und
Sonnenschein gut verbringen.
Die historische Altstadt ist 7 km entfernt. Das lohnt nicht
für die wenige Zeit, die wir hier zur Verfügung haben. Dorthin müsste man dann
mit dem Taxi fahren.
Um 13 Uhr legt das Schiff ab und steuert hinaus auf die
etwas grobe See mit unserem letzten Ziel Cadiz.
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