Almere Amsterdam Giethoorn Urk
Kurzurlaub am Ijsselmeer und
Besuch der Floriade 2022 in Almere
Juni 2022 mit Chrissi, Biggi und Micha
Almere mit Almere Stad und Almere Haven
Almere liegt
etwa 25 Minuten östlich von Amsterdam am Ijsselmeer. Es ist eine sehr junge
Stadt. Almere wurde 1975 auf dem südlichen Teil des Flevoland Polders errichtet.
Es ist die am stärksten wachsende Stadt der Niederlande. Was uns als erstes
auffiel, waren breite Radwege, die vom übrigen Verkehr völlig getrennt
verlaufen. Die Busse fahren auch auf separaten Busspuren. Achtung! Viele der Straßen
in und um Almere wurden vor Kurzem neu gebaut und sind nicht al
le im Navi
enthalten. Daher besser Maps verwenden. Aber auch Maps hatte noch nicht alle
Straßen verzeichnet. (Stand Juni 2022)
Wir waren im Ferienhaus von Sonja und Kees in einem ruhigen Wohngebiet in
Almere Haven untergebracht.
Das Haus war
sehr geräumig mit einem großen Wohnzimmer, einer offenen Küche und Gäste-WC
Parterre. Vom Wohnzimmer gelangte man direkt auf die mit Tisch und Stühlen
ausgestattete Terrasse. In der ersten Etage waren 2 Schlafzimmer mit
Doppelbetten sowie ein Schlafzimmer mit einem Einzelbett und Dusche und WC zu
finden. Das Haus hatte auch einen eigenen Parkplatz unter einem Carport. Die
Ausstattung liess keine Wünsche offen. Die Küche war komplett ausgestattet mit
großem Kühlschrank, separatem Gefrierschrank, Herd, Backofen, Kaffeemaschinen ...
Im Wohnzimmer standen ein großes Flach-TV sowie eine CD-Musikanlage mit
Unmengen an Musik-CDs zur Verfügung.
Und sogar eine Flasche Rotwein, ein Bierchen, Wasser etc. standen für uns schon
bereit. Wir fühlten uns sofort wohl.
Zum Ortskern von Almere Haven konnten wir laufen, etwa 10-15 Minuten bis zum Wasser. Dort gab es Einkaufsmöglichkeiten und mehrere Restaurants, von denen wir drei besuchten. Am ersten Abend saßen wir direkt am Hafen an der Sluiskade auf der Terrasse des „De Harmonie“.
Als Vorspeise gab’s zur Einstimmung Bitterballen
mit Mosterd und ein lecker Bierchen. Als Hauptgang kam ein gegrilltes Biefstuk
met Groente auf die Teller. Alles sehr lecker. Das Fleisch war auf den Punkt.
Der Fang des Tages war auch super zubereitet. Die Bedienung war sehr
freundlich. Lokalität ist empfehlenswert.
Hier auf der Sluiskade reiht sich ein Restaurant neben das andere. Allerdings
waren am Montag nur zwei geöffnet.
Das griechische Restaurant „Olympia“ haben wir ein paar Tage später getestet.
Wir hatten eine Platte mit verschiedenen Fleischsorten. Die Portion war reichlich
mit Frittes. Es gab auch den obligatorischen Ouzo. Allerdings warm. Das
Restaurant können wir auch weiterempfehlen.
Almere scheint keine Touristenstadt zu sein. Es ist also nicht überlaufen (Stand Juni 2022). Der Yacht-Hafen wirkte relativ beschaulich.
Almere Stad Centrum haben wir ein paar Tage später am Mittwoch erkundet. Geparkt haben wir in der Flevogarage P8. (Tarif 2,17 EUR/Stunde, Stand Juni 2022)
Wir gingen die Flevostraat in südlicher Richtung entlang. Nach kurzer Zeit standen wir auf der Esplanade und am Strand. Von hier gab es einen BootsShuttle zur Floriade-Expo. Danach liefen wir über das Forum durch die Einkaufszone der Stadt in nördliche Richtung bis wir auf dem Stadhuisplein standen. Hier findet mittwochs der Wochenmarkt statt. Als kleinen ersten Snack gab’s ein original holländisches Matjesbroodje. Mmmmmmhhhh, mit lecker Zwiebel. Und nach einem Marktbummel gab es in der Bäckerei am Markt noch ein Saucijcebroodje oder ein Kip Frikandel Broodje. Echt lecker. Die Stadt hat eine sehr moderne Einkaufszone mit vielen Geschäften.
Amsterdam
Wir sind am zweiten Tag von Almere mit dem Auto nach Amsterdam gefahren. Amsterdam ist ja nur ca. 30 Fahrminuten von Almere entfernt. Am Abend zuvor haben wir allerdings im Internet einen Parkplatz am Hauptbahnhof reserviert. Die „Q-Park“ Parkgarage am „Amsterdam Centraal“ ist wirklich zentral in der Altstadt und bei Internet-Reservierung auch nicht ganz so teuer wie die anderen Parkhäuser. Wir zahlten für einen ganzen Tag 32,50 EUR. Normalerweise zahlt man dafür bis zu 55,-EUR. (Stand Juni 2022) Bei der Reservierung im Internet gaben wir unser Land, Autokennzeichen und E-Mail-Adresse ein und bezahlten per Kreditkarte. Wir bekamen eine Bestätigungsmail mit einem QR-Code im Anhang. Um in die Tiefgarage einzufahren, benötigten wir kein Ticket. Unser Autokennzeichen wurde eingescannt und die Schranke öffnete sich sofort. Um allerdings wieder zu Fuß in die Parkgarage zu gelangen, muss man an der Zugangstür den QR-Code aus der E-Mail scannen. Es gab keinerlei Schwierigkeiten. Nur die Einfahrt der Tiefgarage ist etwas durch die Großbaustelle am Bahnhof versteckt.
Tja und dann waren wir schon mittendrin in Amsterdam. Die ersten Shops, an denen wir vorbeiliefen, waren Coffeeshops und Magic Mushroom Shops.
Wir schlenderten an verschiedenen Grachten und dem Singel entlang weiter Richtung Palais op de Dam, dem königlichen Palais.
Anschließend gingen wir in etwa Richtung Blumenmarkt. Zahlreiche interessante Läden, auch normale, luden auf dem Weg zum Shoppen ein.
Als wir am Nachmittag wieder am Amsterdam Centraal ankamen, lag ein Grachtenboot abfahrbereit vor uns. Also spontan noch eine einstündige Grachtenfahrt gemacht. Hier sahen wir noch einige Sehenswürdigkeiten, die nicht auf unserem Weg lagen, das NEMO Wissenschaftsmuseum, das Filmmuseum EYE und noch einige mehr.
Das Abendessen haben wir dann in Almere Haven im eritreisch äthiopischen Restaurant „Seni“ eingenommen. Das ostafrikanische Restaurant liegt am Markt 22. Sehr schöne Inneneinrichtung, aber auch schöne farbenfrohe Bestuhlung draußen vor dem Restaurant direkt auf dem Markt. Die Inhaber waren sehr freundlich und haben uns bestimmte Speisen empfohlen. Zunächst gab’s etwas gegen den Durst, eritreisches Bier und exotisches Mongozo Bier in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Banana, Coconut und Mango. Alle Sorten schmeckten, wenn man es etwas süß mag.
Das Essen bestand aus 6 Komponenten: Shiro (gebackene Kicherebsen mit Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch), Zigni (geb. Rindfleischstückchen in scharfer Tomate/Paprika/Zwiebel-Sauce), Kulwa Dorho (gebratene Hähnchenstückchen mit Zwiebel und Tomate), Alicha (gebackenes gemischtes Gemüse) sowie frischer Salat und Injera (weiches, gesäuertes Fladenbrot aus Teffmehl).
Alles wurde auf einem großen Teller für alle angerichtet. Das Essen war Fingerfood. Dazu rissen wir also etwas von dem Pfannekuchen-ähnlichen Brot ab und griffen damit in die unterschiedlichen Gerichte und schwups in den Mund.
Ein für uns neues Ess-Erlebnis. Die Köchin kam persönlich an den Tisch und
erkundigte sich nach unserer Beurteilung. Alles sehr lecker, sehr gut gewürzt,
teilweise scharf.
3 x „mmmmmmhhhhhhhh“. Die Preise waren moderat. Wir können das Restaurant
„Seni“ und seine Inhaber uneingeschränkt weiterempfehlen.
Floriade 2022 in Almere
Die internationale Gartenbauausstellung Expo Floriade findet 2022 in Almere statt. Sie wird in den Niederlanden alle 10 Jahre in unterschiedlichen Städten ausgerichtet. Wir hatten vor 10 Jahren schon einmal die Floriade in Venlo besucht und waren begeistert.
In Almere findet sie vom 14.April bis zum 9. Oktober in 2022 statt. Man kann
von Almere Stad aus von der Esplanade mit einem Shuttleboot für 4,50 EUR zur
Floriade fahren. Eine weitere Möglichkeit ist ein Shuttlebus vom Bahnhof Almere
aus für 5,-EUR oder mit dem Auto. Wir wählten das Auto. Ein Parkticket
bestellten wir im Internet. Parken konnten wir auf dem Expo Parkplatz
ausserhalb Almeres für 14,50 EUR. Mit einem Shuttlebus wurden wir dann zum
Floriade Gelände gefahren.
Auf dem riesigen Gelände waren zahlreiche Pavillons verschiedener Länder
verteilt. Dabei waren u. a. Bangladesch, China, Deutschland, Frankreich,
Italien, Thailand, Japan, Indien, Katar, Surinam, VAE …
In der großen Blumenhalle waren Blumengestecke, Orchideen, Hortensien,
künstlerische Blumenskulpturen und vieles mehr zu sehen. Die Farben
explodierten nur so.
Bei einem Tomaten Tasting konnten wir 20 Neuzüchtungen auf dem Tomatenmarkt durchprobieren
und beurteilen. Diese Sorten gibt es noch nicht zu kaufen.
Auch sonst war für das leibliche Wohl überall gesorgt. Im Urban District waren
mehrere unterschiedliche Foodtrucks aufgebaut. Aber auch einen Poffertjes Salon
gab es.
Mit einer kleinen Eisenbahn konnte man sich über das Gelände fahren lassen.
Für den Rückweg zum Eingang wählten wir die Seilbahn. So hatten wir noch einen
guten Überblick über das Gelände von oben.
Wenn ihr Blumen mögt, besucht die Floriade. Ihr bekommt hier wirklich etwas auf die Augen. Seht euch unsere Fotos dazu an.
Giethoorn - Venedig des Nordens
Das lang
gestreckte Wasserdorf Giethoorn liegt in einem Flachmoorgebiet im
Naturschutzgebiet „De Wiede“. Die nächste größere Ortschaft ist Steenwijk.
Die Autofahrt von Almere nach Giethoorn sollte ursprünglich ca. 1 Stunde
dauern. Doch leider hatten wir nicht mit einer Straßensperrung und
entsprechenden Umleitungen gerechnet. Aber nach 1 ¾ Stunden kamen wir
schließlich im Venedig des Nordens an. Parken konnten wir kostenlos auf dem
Parkplatz P1 in der Nähe der Touristeninformation, bei der „Dominee J.J.
Ketstraat“. Dort befindet sich auch eine saubere öffentliche Toilette.
Vom Parkplatz gingen wir die schmale Passage rechts neben der Brandweer zur Hauptgracht. Entlang der Hauptgracht (Die Straße heißt „Dominee T.O. Hylkemaweg“.) kamen wir an zahlreichen Rundfahrtbooten und kleinen zu mietenden Stechkähnen vorbei.
Wir entschieden uns für eine einstündige Rundfahrt mit Kaffee und Tee. Auf der Fahrt durch die Grachten von Giethoorn erkannten wir, dass dieser Teil von Giethoorn nur per Boot oder zu Fuß erreichbar war. Autos gibt es innerhalb des Ortskerns nicht. Die kleinen reetgedeckten Bauernhäuser entlang der Grachten stammen aus dem 18. / 19. Jahrhundert.
Wir fuhren durch zahlreiche Kanäle und deren Brücken hindurch bis zur seeähnlichen Bovenwijde und wieder zurück zur Hauptgracht. Übrigens sind alle Kanäle angeblich nur ca. 1,20m tief.
Nach einer kleinen Stärkung im örtlichen Fischhandel mit Kibbeling erliefen wir uns Giethoorn noch einmal. Ein wirklich romantischer Ort, wenn man früh anreist. Ab dem Nachmittag waren auf den Grachten sehr viele gemietete Elektro-Flüsterboote unterwegs.
Giethoorn hat einige Museen wie das „De Oude Aarde“, die Töpferei „Roda“, die Muschelgalerie „Gloria Maris“ und „t Olde Maat Uus“ zu bieten.
Urk und "Urker Dag 2022"
Die ehemalige Insel Urk ist die kleinste und älteste Gemeinde in Flevoland am Ijsselmeer. Das alte Fischerdorf feiert jedes Jahr an Pfingstsamstag den „Urker Dag“. Wir waren live dabei. Urk ist nur ca. 45 Minuten mit dem Auto von Almere entfernt.
Parken kann man in den ausgezeichneten Flächen im Zentrum kostenlos mit
Parkscheibe. Am Urker Dag war das Zentrum für Autos gesperrt, ein kostenloser Parkplatz
für Besucher aber ausgeschildert. Es war genügend Parkraum vorhanden. Zu Fuß
ging es dann Richtung Zentrum.
Wohl das gesamte Dorf war in alten Trachten mit alten Kinderwagen in den Straßen und Gassen unterwegs. Viele hatten vor ihrem Haus Stühle und Tische aufgestellt. Fast an jeder Ecke wurde Fisch geräuchert oder gebacken.
Am Hafen gab es Livemusik von einer Musikgruppe auf einem Fischerboot. Tolle Stimmung. Der frisch geräucherte Lachs war ein Gedicht. 3 x Mmmmmmhhhhh. Aber auch der Kibbeling mit Remouladensauce war super.
Für die gebackenen Schollen war leider kein Platz mehr. Vor dem Rathaus mussten wir noch den „Dikkoek“ probieren. Ein richtiger „Schweinkram“. Ein ungesüßter Rodonkuchen mit Rosinen und Korinthen, die Kruste belegt mit Speckscheiben. Und darüber dann heiße Vanillesauce. Hörte sich komisch an, war aber eine reine „Smaaksensatie“.
Das ganze Dorf war geschmückt, auf dem Kirchplatz wurden Fischernetze geknüpft, Seemannsknoten geübt, auf Stelzen gelaufen. Echt urig oder „urkig“. War ein schöner Dag. Echt lecker. Fahrt mal hin.