Nagoya, Japans viertgrößte Stadt, ist eine Hochburg der
Technik und Sitz bekannter Firmen wie z.B. Toyota. Hier gibt es auch ein
Toyota-Museum.
Nach dem Frühstück und der Freigabe des Schiffes gehen wir
von Bord, wobei heute nur noch eine Kontrolle unserer Passkopie erfolgt.
Begrüßt werden wir durch die Maskottchen vom Aquarium.
Da wir heute nur bis 15 Uhr hier liegen, haben wir uns ein
Ziel ausgesucht, nämlich den Shinto-Schrein Atsuta-Jingo. Dazu fahren wir vom
Hafen mit der U-Bahn (Subway) bis zur Station Kanayama.
Das Ticket zu ziehen ist einfach, zumal der Automat auf die
englische Sprache einzustellen ist. Das One-Day-Ticket (Weekend Eco Ticket)
kostet 600 Yen. Zum Einsteigen in die U-Bahn stellt man sich hier vor den auf
dem Boden markierten Eingängen an. Die Stationen werden auch auf Englisch
angezeigt und die Pläne sind gut nachvollziehbar.
In Kanayama müssen wir in die Meijo Linie umsteigen, die
einen Rundkurs fährt, und zwar im Uhrzeigersinn (clockwise) und entgegen dem
Uhrzeigersinn (counter clockwise). Wir müssen bis Jingu Nishi fahren. Von dort
ist Weg zum Schrein ausgeschildert.
Atsuta-Jingu ist einer der bedeutendsten Shinto-Schreine
Japans, der vor über 2000 Jahren als Aufbewahrungsort des Kusanagi-Schwertes
gegründet wurde. Dieses Schwert ist eines der drei Throninsignien des
Kaiserhauses. Nach einer Legende wurde es durch die Göttin Amaterasu-Omikami
übergeben. Das Schwert darf nur vom Kaiser selbst und den älteren
Shinto-Priestern betrachtet werden. Deshalb ist es auch nicht ausgestellt.
Shinto ist eine sehr heterogene Religion ohne zentral
schriftlich fixierte und für alle Gläubigen verbindliche Gebote.
Alle Bereiche des Schreins sind heilig, aber nicht alle
haben den gleichen Grad der Heiligkeit. Generell gibt es eine Steigerung vom Eingang
bis zum Allerheiligsten. Es gibt mindestens zwei Areale, ein Inneres und ein
Äußeres, das meist nur für touristische Zwecke ist. Die Abschnitte werden durch
verschiedene Typen von Bauwerken abgegrenzt.
Der Eingang ist ein Tor mit zwei Querbalken. Oft müssen die
Besucher eine Brücke überqueren, damit lassen sie den unreinen Teil ihres
Selbst zurück (reinigende Kraft des Wassers). Auf dem Weg zu anderen Gebäuden
steht seitlich ein Waschbecken, um Gesicht und Hände zu reinigen. Dazu nimmt
man Wasser mit einer Bambuskelle, schüttet es abwechseln über eine Hand, passt
aber dabei auf, dass das Wasser nicht ins Becken zurücktropft. Man soll auch
einen Schluck Wasser trinken.
Im Zentrum des Schreins befindet sich das Hauptgebäude der
verehrten Gottheit, das Allerheiligste, das der Öffentlichkeit nicht zugänglich
ist. Die Priester betreten es nur zur Vollziehung ihrer Rituale. Die Türen
werden nur zu religiösen Festen geöffnet.
Im Zentrum des Allerheiligsten sind oft Reliquien zu finden:
Schwerter, Spiegel oder Edelsteine (Throninsignien Japans).
Aus Stroh geflochtene „Seile“ sollen die Welt der Götter von
der diesseitigen Welt trennen und den „Geist“ im Objekt bewahren.
Die Gläubigen werfen vor den Schreinen Münzen in eine bereit
stehende Holzkiste und klatschen in die Hände, um die Aufmerksamkeit der
Gottheit zu erlangen.
Man kann Amulette kaufen für eigene Wünsche, z.B. für ein
langes Leben, für Prüfungserfolg, Gesundheit, für ein Kind, für eine leichte
Geburt usw. Oder man kauft bemalte Holztäfelchen mit vorgedruckten Bildern,
darauf kann man die Bitten an die Gottheit schreiben. Alles kann man dann an
den entsprechenden Schreinen aufhängen.
Heute – am Sonntag sind viele Japaner auf dem Gelände mit
ihren Kindern. Viele sind feierlich angezogen für Zeremonien. In die Gebäude
und auf das Gelände für die Zeremonien dürfen die regulären Besucher nicht.
Es gibt noch ein kleines Museum mit Schriftstücken, Bildern
und Schwertern (Eintritt mit Tagesticket der Subway statt 300 nur 250 Yen),
aber alles ist in Japanisch beschriftet. Im Eingangsbereich sind Fotos vom
Besuch des Kaisers zu sehen, aber im Museum darf nicht fotografiert werden.
Mit der U-Bahn fahren wir zurück zur Station Kanayama, gehen
dort und im Bahnhof noch in einige Geschäfte und zu einzelnen Verkaufsständen
mit Uhren, Kleidung, Kartoffeln(!!!),…
Danach geht es zurück zum Schiff (mit der Subway). Im Hafen
sehen wir noch in einem Supermarkt einzeln verpackte gekochte Eier.